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Bitte verändern Sie sich jetzt! - 2 Agoraphobie

Transkripte meisterhafter NLP-Sitzungen.

Obwohl Lees Fall als Agoraphobie aufgeführt ist, handelt es sich hier nicht um eine Standard-Agoraphobie. Lee ist in der Lage sein Haus zu verlassen, er kann lediglich nicht den Ort verlassen, in dem er lebt. Der bloße Gedanke daran, den Ort zu verlassen, erzeugt eine Reaktion in ihm, die über eine Panik-Attacke hinausgeht. In der Folge wurde dieses Problem so beeinträchtigend für Lee, dass er im Verlauf mehrerer Jahre nur einige wenige Versuche unternahm, die Stadt zu verlassen.

Obwohl Lee in psychiatrischer Behandlung war und obwohl es eine Fülle verschiedener Label für diese Störung gibt, handelt es sich dabei von vornherein schon nicht um eine Störung. Es ist ein Beispiel für Lees Lernfähigkeit. Was immer geschah, um den Gedanken daran, die Stadtgrenzen von Huntington (West Virginia) zu verlassen, mit Terror zu verbinden - und diejenigen, die Huntington (West-Virginia) kennen, wissen, dass dies ein Ort ist, der nur recht eingeschränkte Möglichkeiten bietet -, eine Serie von Dissoziationen reicht aus, um die Wirkung der semantischen Reaktion, die neuro-synaptische Ladung und damit die Intensität seiner Gefühle so weit zu verringern, dass er sie handhaben kann und gleichzeitig in die Lage versetzt wird, Humor und freudige Erregung zu erzeugen. Diese neuen Gefühle werden dann mit dem Gedanken assoziiert, aus der Stadt herauszufahren. Nach fünfzehn Minuten ist Lee nicht nur in der Lage, die Stadt, sondern sogar den Bundesstaat zu verlassen.

Immer wenn Gefühle überwältigend für eine Person sind, ist die Intention unseres Vorgehens im NLP, zuerst die Intensität der Gefühle zu verringern und sie dann in angemessenere zu verwandeln.

Das Gehirn ist ohne weiteres dazu in der Lage, sehr starke Gefühle mit bestimmten Situationen zu assoziieren. Das als psychiatrisches Problem zu sehen oder sich darauf zu konzentrieren, was in der Vergangenheit von Klienten schiefgegangen ist, bedeutet ihre Fähigkeit zu leugnen, positive und nützliche Dinge genauso leicht zu lernen wie Dinge, die völlig unsinnig sind. Der Ausspruch „garbage in - garbage out" (Müll rein - Müll raus) bezieht sich vor allem auf Computer, aber Menschen sind ziemlich ähnlich. Mehrere Jahre therapeutischen „Müll rein"-Vorgehens haben kein zufriedenstellendes Resultat bewirkt, während fünfzehn Minuten NLP Lee die Gelegenheit gaben, seine Fähigkeit schnell und mühelos zu lernen, einzusetzen und zu demonstrieren. Er hatte kein Problem zu überwinden, bloß etwas Neues zu lernen.

In diesem Sinne ist diese Sitzung nicht so sehr eine Phobie-Behandlung, als vielmehr ein Teil eines Modells, das vor allem mit Lernen zu tun hat.

Bill
Wir werden gleich ein Band aus einer Serie von Videoaufzeichnungen sehen, die Dr. Richard Bandler, Mitbegründer, Erfinder und Entwickler des Neurolinguistischen Programmierens, zeigen. Hier neben mir sitzt Michael Saggese, der die Aufnahme kommentieren wird. Michael, es war sicher ein Glücksfall, Dr. Bandlers Mitarbeit für diese Serie zu gewinnen, in der er mit drei bemerkenswerten und, wie ich finde, sehr mutigen Klienten arbeitet, die ihre Probleme vor der Kamera darstellen werden, auch wenn wir schon in vielen Fällen gesehen haben, dass Dr. Bandler mit Situationen arbeiten kann, in denen wir nicht unbedingt wissen müssen, um was es geht. Ich glaube das weist auf eine Besonderheit des Neurolinguistischen Programmierens in Bezug auf den Umgang mit Klienten. Könnten Sie uns dazu etwas sagen?

Michael
Ich möchte auf einige Punkte eingehen, die Sie genannt haben, Bill. Ich glaube, dass diese Situation in mehrfacher Hinsicht sehr reizvoll ist. Zunächst einmal Dr. Bandler im Studio zu haben. Ihn bei der Arbeit mit Klienten filmen zu können. Die Gelegenheit zu Follow-ups mit ihnen zu haben. Zu beobachten, wie leicht er es aussehen lässt, wenn er mit Menschen an sehr komplexen Problemen arbeitet.

Bill
Das ist vermutlich auch eine Sache, die in gewisser Weise gefährlich ist. Man sollte, wenn man das Band gesehen hat, nicht glauben, dass jeder das so machen kann. Man braucht auf jeden Fall eine Ausbildung, um diese Art von Arbeit machen zu können.

Michael
Dem kann ich nur zustimmen. Um zu dem anderen Teil Ihrer Frage zurückzukommen, auch wenn das Band, das wir gleich sehen werden, eine Phobiebehandlung zeigt, so verdeutlicht es doch auch die Besonderheit des NLP, da es sich mit der Struktur der Erfahrung und insbesondere der Struktur der inneren Erfahrung beschäftigt. Ich brauche nicht unbedingt den Inhalt zu kennen. Ich brauche nicht lange Zeit damit zuzubringen, dem Klienten unter Umständen unangenehme Fragen zu Themen zu stellen, über die es ihm schwerfällt zu sprechen.

Bill
Sie konzentrieren sich also sehr viel stärker auf den Prozess als auf den Inhalt.

Michael
Da wir gerade über den Prozess und die Struktur sprechen: NLP ist in meinen Augen deshalb so einzigartig, weil es die Möglichkeit bietet, die Struktur der inneren Erfahrung eines anderen Menschen zu verstehen. Mit der Struktur meine ich die inneren Bilder oder Visualisierungen, die inneren Dialoge und die inneren kinästhetischen Empfindungen, die jemand erlebt und die zusammen seine innere Erfahrung bilden und sein äußeres Verhalten beeinflussen.

Bill
Wie setzt man das in einer Phobiebehandlung ein, so wie wir sie gleich von Dr. Bandler sehen werden?

Michael
Eine der Besonderheiten des NLP ist für mich, dass es das erste Modell ist, welches mir wirklich zeigt, was mit jemandem passiert, der phobisch ist. Jemand der phobisch ist, hat zu irgendeinem Zeitpunkt einmal eine Erfahrung gemacht, die als ein hervorragendes Beispiel für Lernen beim ersten Versuch (one-shot learning) aufgefasst werden kann. Sie werden nie erleben, dass jemand, der eine Fahrstuhlphobie hat, in einen Fahrstuhl geht und vergisst phobisch zu reagieren. Sie haben einmal diese Erfahrung und jedes Mal, wenn sie danach in die Nähe dessen kommen, was die Angst oder das unangenehme Gefühl auslöst, erleben sie wieder das gleiche. Man kann das am Beispiel einer Achterbahn erklären. Wenn Sie und ich hier sitzen und eine Achterbahn beobachten, wie sie die erste Steigung hinauffährt, hören wir vielleicht das Knirschen der Räder auf den Schienen. Wir können hören, wie die Leute immer aufgeregter werden. Vielleicht spüren wir auch etwas dabei. Doch wenn wir in dem Augenblick unseren Standort ändern würden, wenn die Wagen den Gipfel erreichen und unmittelbar vor der Schussfahrt stehen würden, so dass wir in der ersten Reihe säßen und uns an den Sitzen festklammerten, wäre das eine völlig andere Erfahrung.

Bill
Ja.

Michael
Bei einem Phobiker ist es so, dass er immer in der ersten Reihe sitzt. Es ist so wie mit manchen Erinnerungen, ... bei manchen Erinnerungen ist es so, als würde man einen Film anschauen, man sieht sich selbst.

Bill
Dr. Bandler will also die Perspektive von Lee verändern...

Michael
... die er in dieser bestimmten Erfahrung hat. Er wird ihm helfen, sich von der aktiven Beteiligung an einer unangenehmen Erfahrung zu dissoziieren, wie wir es nennen, so dass er diese Erfahrung anders sehen kann.

Bill
Eine Schwierigkeit in der Arbeit mit Phobien bestand darin, dass es oft eine sehr langwierige Behandlung war. Ungefähr zwischen zehn und achtzehn Sitzungen. Das Erstaunliche am Neurolinguistischen Programmieren ist, dass Dr. Bandler hier mit dem phobischen Klienten arbeiten und in ungefähr zwanzig Minuten eine Veränderung erreichen wird.

Michael
Einer der Gründe, warum ihm das gelingt ist, glaube ich, dass er die Struktur der Erfahrung kennt. Sie können irgendein Verfahren nehmen und damit versuchen herauszufinden, wann etwas angefangen hat, was für Gefühle es auslöst und es immer wieder und wieder durchgehen. Oder wir können versuchen, die Struktur dieser Erfahrung zu verstehen. Wenn ich die Erfahrung dann umstrukturiere oder in einer bestimmten Weise verändere, werde ich mit Sicherheit mein Gefühl in Bezug auf diese Erfahrung verändern. Und indem ich Ihre Position so verändere, dass aus einer überfordernden emotionalen Erfahrung eine wird, die Sie aus einer anderen Perspektive sehen können, so werde ich mit Sicherheit Ihr Gefühl in Bezug auf sich selbst und diese Erfahrung verändern.

Bill
Wir möchten diejenigen, die sich das Videoband ansehen, darauf hinweisen, dass es ein Manual zu dem Band gibt, das Ihnen eine Reihe von Hinweisen darauf gibt, worauf Sie besonders achten sollten und wie Sie das, was Sie gleich beobachten werden, verstehen können. Welche Empfehlung würden Sie uns außerdem noch geben, Michael?

Michael
Ich möchte vor allem empfehlen, auf zwei Dinge zu achten. Zum einen darauf, wie Dr. Bandler herausfindet, was genau in Lee vor sich geht, wie er diese Angst oder phobische Reaktion erzeugt, und dann zu verfolgen, was er genau tut, um die innere Erfahrung zu verändern. Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, wie wir es auch auf den anderen Bändern getan haben, dass Dr. Bandler diese Arbeit sehr einfach und leicht erscheinen lässt. Auch wenn es das tatsächlich sein kann sobald man das Modell gelernt und verstanden hat, werden Sie mir, glaube ich, zustimmen, wenn ich sage, dass es sehr empfehlenswert ist, um dieses Modell wirklich effektiv nutzen zu können, eine Ausbildung bei einem zugelassenen NLP-Trainer zu machen, damit man auch wirklich weiß, was man tut. Es ist eine sehr powervolle Technik.

Bill
Das ist richtig. Und nun haben wir Gelegenheit zu sehen, wie Dr. Richard Bandler diese powervolle Technik gebraucht

Richard
Wie heißen Sie?

Lee
Lee.

Richard
Lee. Ist das Ihr Vornähme?

Lee
Richtig.

Richard
Korrekt. Damit haben Sie bisher schon eine richtige Antwort. Was möchten Sie, Lee? Sie waren eben dabei und konnten beobachten, wie sie (Susan, Anm. d. Übers.) das gemacht hat.

Lee
Nun... ich habe, äh, ich glaube, man nennt es Panikanfälle.

Richard
Was ist hier bloß los, gibt es hier etwas, das den Leuten eine solche Angst einjagt? Was ist hier lost?

Lee
Eine Phobie, oder wie immer Sie es nennen. Ich habe Schwierigkeiten die Stadtgrenzen zu verlassen. Wenn ich fahre...

Richard
Die-Stadt-Verlassen im Gegensatz zu In-die-Stadt-Hinein-fahren?

Lee
Nein, wenn ich in der Stadt bin und versuche fortzufahren, dann erlebe ich die meisten Anfälle. In der Regel.

Richard
Oh, das ist etwas anderes. Ich gerate in Panik, wenn ich in eine Stadt hineinfahre. Und das aufgrund realer Erfahrungen. Ich fahre natürlich in Städte wie New York, San Francisco und das reicht, um jeden in Panik zu versetzen. Sie würden nicht glauben, was es dort für Hügel gibt. Man muss sich an das Fahren dort erst gewöhnen. Aber ich nehme an, Sie meinen etwas anderes. Passiert es genau an der Stadtgrenze oder baut es sich allmählich auf? Gibt es da ein Schild, auf dem steht: Sie verlassen jetzt die Stadt - Geraten Sie jetzt sofort in Panik!

Lee
Nein, ich glaube, wenn ich mir sage, dass ich gleich losfahren kann, fängt es so langsam an.

Richard
Schon bevor Sie das Haus verlassen?

Lee
Schon wenn ich daran denke.

Richard
Schon wenn Sie nur daran denken. Wenn Sie daran denken, machen Sie da Bilder oder reden Sie mit sich selbst?

Lee
Wenn jemand vorschlägt irgendwo hinzufahren, fange ich an...

Richard
Seien Sie nicht so vage, wir stehen hier unter Zeitdruck.

Lee
Wenn jemand davon spricht aus der Stadt rauszufahren, irgendwo hinzufahren, dann ist mein erster Gedanke: „Sag nein." Ich kann es nicht. Ich suche dann Ausreden.

Richard
Passiert etwas in Ihrem Kopf oder ist es einfach eine unwillkürliche Reaktion?

Lee
Nun, ich glaube, jetzt ist es vor allem eine Reaktion. Ich sage, dass ich diese Angstanfälle bekommen werde und so weiter und dass ich deshalb nicht mitkomme.

Richard
Wenn ich jetzt vorschlagen würde, dass wir, wenn wir hier rausgehen, zusammen aufs Land fahren, geraten Sie dann in Panik, wenn Sie daran denken?

Als ich ihm sage, er solle sich vorstellen, einen Wagen zu fahren, fließen die Schweißperlen bloß so von seiner Haut. Der Schrecken in seinem Gesicht war einfach verblüffend. Er konnte nicht einmal daran denken. Die Neuronen in seinem Gehirn, die mit dem Phänomen „die Stadt verlassen" verbunden sind, sind so hoch geladen, sie sind buchstäblich physisch so sehr erhöht, dass sie direkt zu Entsetzen führen. Wörtlich genommen macht die Technik, die ich verwende, keinen Sinn. Sie führt jedoch zu einer Abflachung der Ladung. Dissoziation ist kein kognitives Phänomen, vielmehr handelt es sich um ein physisches Ereignis. Sobald die Ladung abgeflacht ist, versucht man, etwas anderes geschehen zu lassen. Der Grund, warum ich Klienten ein Ereignis rückwärts laufen lasse, ist einfach der, dass sie es noch nie vorher gemacht haben. Es schafft eine neue Verbindung zu Humor, weil es wie ein Charlie-Chaplin-Film aussieht. Wenn sie dann das nächste Mal in die „phobische Situation" geraten, können sie in die neue Richtung gehen.

Lee
Wenn ich wüsste, dass ich es tun muss, Ja.

Richard
Natürlich müssen Sie das. Sie müssen wissen, dass ich meine Arbeit teste.

Lee
Oh, wirklich?

Richard
Klar. Das ist hier die wirkliche Welt. Das einzige, wovor Sie noch größere Angst haben müssen, ist mein Zorn, wenn ich Sie als Klienten testen will. Ich habe schon schreiende und um sich tretende Leute in Fahrstühle gezerrt, um die Phobie zu testen. Als sie dann drin waren, wurde ihnen klar, dass ich das einzige war, auf das sie wirklich phobisch reagieren mussten. Das hat ihnen geholfen. Doch ich möchte wissen, wie Sie zu der Panik kommen. Können Sie es jetzt schaffen 1 ?· Stellen Sie sich vor irgendwo hinzufahren...

Lee
Nicht so richtig. Wenn ich in einem Wagen säße und losfahren...

Richard
Na gut, versuchen Sie es. Schließen Sie Ihre Augen und tun Sie so, als könnten Sie sehen, was Sie sehen würden, wenn Sie in einen Wagen steigen. Und wissen, wie es ist hinauszufahren nach...

Lee
Ins offene Gelände, ja... Es ist nur ein leicht kribbliges Gefühl. Nichts im Vergleich dazu was ich sonst erlebe.

Richard
Haben Sie sich selbst in dem Bild gesehen?

Lee
Ja, in einem Wagen, wie ich hinausschaue.

Richard
Wie Sie hinausschauen. Sind Sie je schon mal aufs Land gefahren?

Lee
Oh ja.

Richard
Können Sie noch mal zurückgehen und sich daran erinnern?

Lee
Ja.

Richard
Und wenn Sie sich daran erinnern, können Sie dann sehen, was Sie in der wirklichen Situation gesehen haben?

Lee
Sie meinen, als ich den Angstanfall hatte?

Richard
Ja. Genau das.

Lee
Okay. Ich dachte Sie meinen, was ich davor gesehen habe.

Richard
Nein, wenn es mit voller Wucht da ist. Sehen Sie, ich kann es nicht wissen. Manchmal kommen Leute zu mir und geben vor, sie hätten solche Probleme.

Lee Nein, ich kann mich noch an das erste Mal erinnern.

Richard
Das allererste Mal. muss Sie ziemlich überrascht haben.

Lee
Ja. Ich bin schneeweiß geworden, mein Herz schlug wie verrückt und ich glaubte, ich müsste sterben. Ich war kurz davor ohnmächtig zu werden.

Richard
Gab's irgendeinen Grund?

Lee
Nicht dass ich wüsste.

Richard
Keine tiefen psychologischen Ursachen für das Ganze?

Lee
Nein, nicht dass ich wüsste.

Richard
Ihr Gehirn machte einfach „Arrgh, mir reichts jetzt", und jagte Ihnen einen Riesenschrecken ein.

Lee
Genau.

Richard
Gehirne tun so was. Ich habe eine Theorie darüber, warum. Hat Ihnen jemand schon einmal meine Theorie erklärt?

Lee
Nein.

Richard
Nach meiner Theorie liegt der Grund darin, dass die Achse der Erde um zwanzig Grad geneigt ist, so dass jeder von uns das Hirn eines anderen hat und das ist total sauer darüber.

Lee
(lacht verwundert) Okay.

Richard
Darüber hinaus befasse ich mich nicht mit Theorie. Das ist das gesamte Ausmaß meiner theoretischen Grundlagen. Okay. Würden Sie noch einmal zurückgehen und sehen, was Sie gesehen haben und hören, was Sie gehört haben, als Sie das allererste Mal einen Angstanfall bekommen haben.

Lee
Ich kam gerade aus dem Haus meines Onkels und setzte mich in meinen Wagen. Ich fuhr auf den Highway und das Nächste, was passierte...

Richard
Ich möchte, dass Sie es innerlich machen. Ich möchte, dass Sie wirklich das Gleiche sehen, was Sie damals gesehen haben, und dass Sie die gleichen Geräusche hören...

Lee
Okay...

Richard
Genau bis zu dem Augenblick, wo es passiert...

Lee
In Ordnung...

Richard
Spüren Sie es, wenn Sie (tiefere Stimme) das tun?

Lee
Nicht wie damals. Aber ich spüre schon etwas.

Richard
Gut. Ist es intensiv?

Lee
Ja.

Richard
Okay. Ich wollte nur, dass Sie sich noch mal vergewissern, ob Sie das Problem noch haben. Manchmal verlieren Leute ihre Probleme. Sie machen einfach mit ihrem Leben weiter und Bumm ist es weg.

Lee
Nun, es ist nicht so wie es damals war. Nicht so, wie es tatsächlich draußen passieren würde. Es ist ein komisches Gefühl. Als ob mir etwas da drinnen etwas sagen würde.

Richard
Was glauben Sie, sagt es Ihnen?

Lee
Nun, es sagt mir, was ich durchgemacht habe und was ich noch mal durchmachen müsste, wenn ich das tue.

Richard
Vielleicht. Wer weiß das schon? Was denken Sie nachdem Sie sie (Susan) gesehen haben?

Lee
Na ja, es war sehr interessant. Sehr, sehr interessant. Man könnte glauben... ja.

Richard
Tja, sehen Sie... die Sache ist die. Ich habe eine sehr gute Beziehung zu den Unbewussten der Leute. Mit ihrem Bewusstsein scheine ich meistens nicht so gut zurechtzukommen. Ich weiß ziemlich viel darüber, wie Menschen lernen. Wenn ich zum Beispiel meine Hand ausstrecke, um Ihre Hand zu schütteln, dann weiß Ihre Hand, was sie zu tun hat. Nach einer Weile macht sie das automatisch. Stellen Sie sich nur mal vor, wie lästig es wäre, wenn man sich merken müsste, wie man Hände schüttelt. „Achtung... Hand heben...", Sie müssten es ganz von Neuem lernen. So funktioniert es automatisch. Ich mag es, wenn Dinge automatisch funktionieren. Irgendwann hat Ihr Gehirn einmal gelernt, außerhalb der Stadtgrenzen in Panik zu geraten. Nun, wenn Ihr Gehirn so etwas lernen kann, besteht die Möglichkeit,... dass es versucht, Sie hier zu behalten. Vielleicht hat es gute Gründe dafür. Umgekehrt gibt es auch andere Wege, das zu erreichen. Mir scheint, dass diese Lösung recht ungeeignet ist. Vor allem in dieser Gegend. Wahrscheinlich sind da eine ganze Reihe netter Plätze außerhalb der Stadt. Was gibt's da draußen alles?·

Lee
Zunächst mal schöne Landschaften. Arbeit. Wenn man fahren kann.

Richard
Arbeit? Oh... nun, vielleicht gibt es da einen Teil von Ihnen, der lieber möchte, dass Sie mittellos in der Stadt festhängen.

Lee
Kann schon sein...

Richard
Nein, ich glaube nicht an den Quatsch. Das kaufe ich einfach nicht ab. Ich weiß, dass wir alle möglichen Sachen lernen. Es mag zu einer bestimmten Zeit eine Funktion haben, aber ich glaube nicht, dass diese Funktionen nach einer Weile... denken Sie doch bloß an all die lächerlichen Sachen, die Menschen lernen und die zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Funktion hatten und sie jetzt nicht mehr haben. Ich muss immer an diesen einen Mann denken, der vor neun Monaten in einem meiner Trainingsseminare war, der fast 2,10 m groß war; er war ein Riesenkerl und dieses Training fand in einem Raum statt, der nur drei Stühle hatte und sonst nur Kissen und solches Zeug. Es war einer dieser Orte, wo sie Encounter-Gruppen abhielten und ich hatte ihn für das Training gemietet. Ich musste im Stuhl sitzen. Ich sitze nicht gern auf dem Boden. Eines Tages kam er zu mir, schaute mich an und sagte: „Mensch, ich dachte immer, Sie seien größer als ich." Weil er sich innerlich nicht so fühlt, als sei er 2,10 m groß. Er fühlt sich viel kleiner. Es ist so, als hätte er es vergessen. Und Leute können solche Sachen sehr leicht vergessen. Oft wissen Leute nicht, dass sie gewachsen sind und fühlen sich kurz und klein und so weiter. So ist es auch, ganz unabhängig davon, wie Sie dazu gekommen sind, ziemlich verblüffend, dass Sie sich daran erinnern können, in Panik zu geraten. Wie oft sind Sie nun schon aus der Stadt rausgefahren und haben das erlebt? Wissen Sie noch wie oft?


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