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Glück ist machbar! - Sind Sie glücklich?

Programm für Ihre persönliche Lebensplanung.

Ängste und Sorgen - was hindert uns am Erfolg?

Jeder will glücklich sein. Wir alle haben bestimmte Ziele und Wünsche und würden gerne an deren Erfüllung arbeiten. Warum tun wir es dann nicht? Warum fangen wir nicht hier und jetzt damit an, an unseren Träumen zu arbeiten? Warum tun Sie es nicht?

Nehmen Sie sich ein Blatt Papier zur Hand, und schreiben Sie die Gründe auf, die es bisher verhindert haben, dass Sie so erfolgreich werden, wie Sie es sich vorstellen. Betrachten Sie das Ergebnis genau, seien Sie kritisch: Gibt es wirklich überzeugende und einleuchtende Gründe, oder sind das vielleicht nur Rechtfertigungen und vorgeschobene Argumente? Ist es vielleicht so, dass Sie es einfach nicht schaffen anzufangen, die notwendigen Schritte zu unternehmen, und zuwenig Disziplin und Willenskraft aufbringen?

Die Antwort auf diese Fragen fällt nicht leicht. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. So kann eine Fehlprogrammierung in der Kindheit vorliegen. Wenn man als Kind immer gesagt bekam: »Du kannst das ja doch nicht«, setzt sich eine solche Aussage im Unterbewusstsein fest und wird übernommen, ohne hinterfragt zu werden. Später kann sich der einzelne oft nicht einmal mehr an diese negativ prägenden Botschaften erinnern.

Erlernte Hilflosigkeit verhindert Erfolg.

Hilflosigkeit verhindert ErfolgDies hat natürlich zur Folge, dass man in vielen Dingen eine gewisse Hilflosigkeit entwickelt. Das Gefühl der Unfähigkeit wird immer weiter verstärkt durch die Tatsache, dass man auch »unfähig« ist, am Gefühl der Hilflosigkeit etwas zu ändern. Ein regelrechter Teufelskreis aus Frustrationen, Scheitern und Vermeidungsstrategien ist die logische Folge. Eine solche »erlernte Hilflosigkeit« hat weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung der einzelnen Person. Sie stört das Verhalten, indem sie einerseits die Motivation untergräbt, andererseits die Lernfähigkeit beeinträchtigt und nicht zuletzt emotionales Elend verursacht.

Wer in seinem Inneren darauf programmiert ist, dass er zu nichts fähig ist, entwickelt nicht nur starke Zweifel an seinen Fähigkeiten, sondern an seiner ganzen Person. Wir glauben nicht daran, dass unsere Begabungen sich voll entfalten können oder es überhaupt wert sind, entwickelt zu werden. Indem wir unsere Intelligenz, unser Talent und unser Geschick permanent in Frage stellen, machen wir nach außen hin einen eher schwachen, unsicheren Eindruck. Das Selbstwertgefühl wird dadurch zusätzlich beeinträchtigt. So wird es fast unmöglich, anderen überhaupt ein positives Bild von uns zu vermitteln.

Die Probleme der Frauen

Besonders Frauen haben oft Schwierigkeiten, sich positiv darzustellen. Ein Beispiel: Eine erfolgreiche Journalistin war völlig verstört, als sie als stellvertretende Chefredakteurin einer Monatszeitschrift eingestellt werden sollte. Sie war überzeugt davon, dass sie die Anforderungen nicht erfüllen könne. Nach kürzester Zeit würde sich sicher herausstellen, dass sie beim Einstellungsgespräch nur versucht hatte, sich besonders gut zu verkaufen.

Sie kam sich wie eine Blenderin vor. Natürlich entbehrte diese Annahme jeglicher Grundlage, da sie eine fundierte Ausbildung und langjährige Berufserfahrung besaß.

Vorurteile beeinflussen unser Selbstbild.

Aber so geht es vielen Frauen: Sie spielen ihr Können herunter, obwohl sie einen hervorragenden fachlichen Hintergrund besitzen. Dies hängt mit der immer noch sehr geschlechtsspezifischen Erziehung in unserer Gesellschaft zusammen. Mädchen bekommen viel öfter zu hören, dass sie dies oder jenes nicht können, weil sie dazu zu schwach, zu ängstlich, zu zart oder was auch immer seien.

So gilt auch heute noch die verbreitete Annahme, dass Jungen im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich begabter seien als Mädchen. Die Folge davon ist, dass die Lehrer im Schnitt den Mädchen in diesem Fachbereich weniger Aufmerksamkeit schenken und ihre Fragen weniger sorgfältig beantworten.

Kein Wunder also, dass nur wenige Frauen der Meinung sind, sich mit Mathematik auszukennen. Bei einer Umfrage in unserem Bekanntenkreis gaben übereinstimmend alle Frauen zu, sofort abzuschalten, wenn sie sich mit komplizierteren mathematischen Aufgaben konfrontiert sahen.

Bei Frauen entsteht also oft eine Form von Hilflosigkeit, weil sie lernen, sich so zu beurteilen, wie eine vorurteilsbeladene Gesellschaft im allgemeinen Frauen beurteilt.

»Tue Gutes und rede darüber!«

Aber nicht nur Frauen kennen diese Problematik. Die Grundregel des Erfolgs, positiv über sich und seine Leistung zu denken, wird oft genug von uns allen verletzt. Nicht umsonst lautet eine alte Erfolgsregel im Top-Management: »Tue Gutes und rede darüber!«

Doch immer wieder setzen wir unsere Leistung herab, betonen nur das Negative, schreiben den Erfolg automatisch etwas anderem als der eigenen Tüchtigkeit zu. Andererseits lasten wir aber ein Versagen sofort unserer eigenen Unfähigkeit an.

Damit nehmen wir uns die Möglichkeit, ein positives Feedback zu erhalten. Doch ohne bestärkende Rückmeldungen verlieren wir völlig das Gefühl für unsere eigene Leistungsfähigkeit. Wir tun uns schwer damit, optimistische Voraussagen über unseren Erfolg zu machen. Dies schwächt natürlich unser Selbstvertrauen. Wer sich derart unsicher über die eigenen Erfolgschancen ist, zweifelt insgesamt an seiner Person.

In dem Maße, in dem wir jeden Erfolg nicht unserer eigenen Tüchtigkeit, sondern dem Glück, einer leichten Aufgabenstellung oder der Hilfe anderer zuschreiben, festigen wir das Gefühl unserer Hilflosigkeit. Wir bestärken uns in der Gewissheit, dass wir keine Kontrolle über uns und die Umwelt haben, indem wir uns der Gelegenheit berauben, uns zu belohnen.

Rückzugs- und Vermeidungsstrategien

Doch was passiert, wenn wir glauben, dass wir nichts oder fast nichts tun können, um die Ereignisse zu beeinflussen, wenn verzweifelte Aussagen wie »Ich kann's einfach nicht« oder »Das werde ich nie schaffen« die Leitmotive unseres Lebens sind? Dann werden wir eine von zwei Strategien anwenden, die beide mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit jeden Erfolg von Anfang an vereiteln werden.

Rückzug und Vermeidung sind die Folgen negativer Selbsteinschätzung.

Weg des vorzeitigen RückzugsEntweder wir gehen den Weg des vorzeitigen Rückzugs, das heißt, wir steigen aus, bevor wir versucht haben, die anstehenden Probleme zu lösen. So mancher Lebenslauf ist voll von solchen »Rückzügen« in Form von Arbeitsplatzwechseln, abgebrochenen Ausbildungen, gescheiterten Beziehungen usw.

Oder wir agieren nach dem Prinzip der Vermeidung, das praktisch alle Verhaltensweisen beinhaltet, die es uns kurzfristig erlauben, uns vor den Problemen zu drücken. Wir gehen den Herausforderungen aus dem Weg. Oder suchen uns Aufgaben, die uns stark unterfordern. Menschen haben sich im Zuge einer Seminar- oder Doktorarbeit plötzlich zu peniblen Putzfanatikern entwickelt oder mehrere Kilogramm zugenommen, weil sie ständig damit beschäftigt waren, den Kühlschrank zu durchforschen. Wir reagieren also mit verschiedenen Taktiken, um uns vor Problemen zu drücken, von denen wir glauben, wir könnten sie nicht bewältigen.


Im allgemeinen reagieren Menschen mit einer inneren Leistungshemmung an entscheidenden Punkten hilflos. Wir fühlen uns machtlos, haben das Gefühl, dass wir nichts ändern können, dass wir uns in einem unkontrollierbaren Zustand befinden.

Negative Erfahrungen sind oft die Ursache für Leistungshemmung.

Zu dieser Form von Hilflosigkeit kommt es, wenn bestimmte Erfahrungen des Misserfolgs oder Scheiterns, die weit zurückliegen können, auf neue oder veränderte Verhältnisse übertragen werden, auf die sie möglicherweise überhaupt nicht anwendbar sind. Das bedeutet, wir ziehen voreilig den Schluss, dass wir etwas nicht können, ohne uns den Anforderungen zu stellen und die Situation genauer zu überprüfen. Dadurch stirbt die Bereitschaft zum Handeln bereits im Ansatz, die Eigeninitiative verkümmert.

Eine andere Verhaltensweise ist der deutliche Mangel an Durchhaltevermögen. Wir sind durch unsere Hilflosigkeit so verunsichert, dass wir jede noch so geringe Schwierigkeit zum Anlass nehmen, uns zu versichern, dass unser Scheitern unausweichlich ist. Manche von uns haben dieses Verhalten so gründlich verinnerlicht, dass schon die kleinste Frustration oder Enttäuschung genügt, damit wir eine Sache fallenlassen - selbst und auch gerade dann, wenn sie uns sehr viel bedeutet. Viele Menschen richten ihr Leben so ein, dass sie ausschließlich das erledigen, was sie unbedingt tun müssen, aber jedem größeren Problem aus dem Weg gehen. Wenn sie dann einmal etwas aus eigenem Antrieb tun sollten, geraten sie logischerweise sofort ins Schwimmen.

Dadurch, dass wir bereits negativ zu unseren Fähigkeiten eingestellt sind, wird es für uns um so schwieriger, Erfolge zu erkennen. Denn diese widersprechen ja unseren Erwartungen.

Statt uns also auf den Zusammenhang zwischen unserem Handeln und dem erwünschten Resultat zu konzentrieren, lernen wir, genau diesen Zusammenhang zu ignorieren. Um Erfolge aber überhaupt wahrnehmen zu können, müssen wir unser »einprogrammiertes« Wissen über unsere Fähigkeiten über Bord werfen.

Denn Hilflosigkeit bedingt Angst und Stress. Mit unseren ganzen Vermeidungs- und Verzögerungstaktiken verschwenden wir viel Zeit und Energie. Beispielsweise bei Anfangsschwierigkeiten, wenn wir aus Angst, einer Aufgabe nicht gerecht zu werden, so lange den Beginn dieser Aufgabe hinauszögern, bis wir unter Druck geraten. Sobald wir angefangen haben, verschwindet die Angst, weil uns klar wird, dass wir die Situation beherrschen können. Dann macht uns die Arbeit sogar Spaß, und wir erledigen sie gut.

Versagensangst

Versagensangst ist einer der wichtigsten Gründe, warum es uns so schwer möglich ist, an unseren eigenen Erfolg zu glauben. Wer Angst vor Versagen hat, dem fällt es schwer, Verantwortung zu übernehmen, Risiken einzugehen und Entscheidungen zu treffen. Man reagiert hilflos auf Versagen, erkennt zum Beispiel Teilerfolge nicht als solche an, lässt sich von Rückschlägen vollkommen demotivieren. Dadurch wächst die Angst vor weiteren Rückschlägen bei zukünftigen Herausforderungen und Aufgaben.

Die Angst vor dem Scheitern wird durch die Möglichkeit des Versagens und gleichzeitig durch die Erwartung, man werde hilflos reagieren, ausgelöst.

Erfolgsorientierte Menschen verschwenden keine Zeit damit, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, warum sie Fehler gemacht haben. Sie versuchen nicht, sich wegen ihres Versagens zu rechtfertigen, denn sie sehen ihre Fehler nicht als Versagen an. Sie widmen vielmehr all ihre Zeit und Energie der Aufgabe, herauszufinden, wie sie die Fehler korrigieren können.

Erfolgsorientierte und hilflose Menschen unterscheiden sich in ihrer Einstellung zu Fehlern.

Hilflose Menschen hingegen bezeichnen ihre Fehler vorzeitig als Versagen und versuchen, sie zu rechtfertigen. Anstatt zu versuchen, die Fehler zu korrigieren, denken sie nur daran, dass sie Fehler gemacht haben. Gleichzeitig entwickeln sie negative Gefühle gegen die Aufgabe und wollen nicht weiter daran arbeiten.

Erfolgsorientierte Menschen sind stets zuversichtlich, dass sie begangene Fehler korrigieren können, sie konzentrieren sich auf den zukünftigen Erfolg. Hilflose Menschen klagen über ihre momentane Erfolglosigkeit und prognostizieren ihre künftige Leistung als negativ.


Versagensangst kann in Kombination mit bestimmten anderen Verhaltensmustern in einer besonders intensiven Form von Angst resultieren. Drei Punkte sind dabei ausschlaggebend:

1. Ein gespaltenes Selbstbild. Dies bedeutet, wir haben kein zutreffendes inneres Bild unserer Fähigkeiten. Wir können unsere Fähigkeiten nicht einschätzen und produzieren dadurch zugleich zu hohe und/oder zu niedrige Erwartungen an uns. Eine solch unrealistische Selbsteinschätzung macht es uns unmöglich, unsere Erfolgschancen realistisch vorauszusagen.

2. Der Zustimmung anderer wird ein hoher Wert beigemessen. Man ist so von der Meinung und dem Beifall anderer abhängig, dass man sich einbildet, ein Versagen würde die schrecklichsten Folgen nach sich ziehen. So ist man mehr damit beschäftigt, sich Gedanken über die Zustimmung anderer zu machen, als die Schritte in die Wege zu leiten, die gemacht werden müssten.

3. »Alles-oder-Nichts«-Denken. Leistungen werden als absolut gut oder vollkommen schlecht beurteilt. Teilerfolge oder das Erreichen von Zwischenzielen werden als Nicht-Erreichen des Hauptziels und damit als Versagen gewertet.


Ein Beispiel: Eine unserer ehemaligen Kommilitoninnen hatte immer den Anspruch, bei jeder Arbeit die Beste zu sein. Schlechtere Noten waren für sie gleichbedeutend mit Versagen. Dadurch setzte sie sich unter einen enormen Druck, dem sie letztendlich nicht standhalten konnte. Sie hatte den Erfolgsbegriff so eng gefasst, dass sie sich praktisch ständig mit der Angst vor dem Versagen konfrontiert sah. Erst als sie lernte, auch die Note Zwei als befriedigende Leistung zu akzeptieren, war es ihr wieder möglich, ohne Stress und mit Spaß an der Sache das Studium weiterzuführen.


Wer unter einer derart starken Form von Versagensangst leidet, tut oft alles, um der Erfahrung des Versagens zu entgehen: entweder durch übermäßigen Ehrgeiz oder durch Vermeidung. Doch beides führt in der Regel nicht zum gewünschten Ergebnis: Ersteres treibt uns zu unkontrolliertem, zwanghaftem Verhalten, während letzteres uns am Handeln hindert.

Die Konsequenzen der Versagensangst

Dabei sind die Vermeidungstechniken oft gut getarnt: Betontes »Auf-Nummer-Sicher-gehen«, begrenztes Engagement und nichts zu Ende zu bringen lassen sich nach außen hin allzu leicht als realistische Herangehensweise an eine Aufgabe rechtfertigen. Diese Strategien führen zum Teil zu paradoxen Ergebnissen: Eine wirklich talentierte Malerin hatte ihr ganzes Atelier voller unfertiger Bilder, weil sie immer befürchtete, wenn sie ein Bild zu Ende malen würde, wäre es vielleicht nicht mehr so gut wie zu dem Zeitpunkt, an dem sie die Arbeit abbrach. Unfertige Bilder wollte sie aber nicht verkaufen, schließlich könne man diese ja irgendwann noch verbessern.


Viele Menschen nehmen sich so die Chance, trotz bester Anlagen und Talente erfolgreich zu sein:

der Schriftsteller, der es nie schafft, ein Kurzgeschichtenmanuskript rechtzeitig zum Abgabetermin fertig zu stellen, der Student, der das dritte Mal vor der Abschlussprüfung das Fach wechselt,

die Arbeitslose, die den Tag mit Hausarbeit ausfüllt, um nicht über eine bevorstehende Bewerbung nachdenken zu müssen, der Manager, der in einer kritischen Situation die Firma wechselt.

Sie alle haben eine gewisse Perfektion darin entwickelt, ihre Vermeidungsstrategien zu rechtfertigen und sich ihr Leben damit einzurichten:

Natürlich kann der Schriftsteller nie einen Kurzgeschichtenpreis gewinnen, weil er es ja niemals schafft, an den Wettbewerben teilzunehmen.

Natürlich muss der Student jedes Mal das Fach wechseln, weil in dem jeweiligen Studienfach seine Begabung nicht richtig zur Geltung kommt.

Natürlich hat die Arbeitslose mit ihren Bewerbungen keinen Erfolg, weil sie ja so stark von ihrer Hausarbeit in Anspruch genommen wird.

Natürlich geht es mit der Karriere des Managers nicht voran, weil seine Arbeit in der jeweiligen Firma nicht richtig geschätzt wird.

 

Wie das Eichhorn im RadAll dies aus Angst davor, die eigenen Leistungen könnten den persönlichen Erwartungen oder den Erwartungen anderer nicht standhalten. Aber die anderen und man selbst bekommen ja gar nicht erst die Chance, die eigenen Leistungen zu beurteilen. So nehmen sich viele Menschen jede Hoffnung auf Erfolg. Und mit dem Mangel an Erfolg steigern sich die Befürchtungen um den weiteren Fortgang des Lebens. Die Angst vor sozialer Abwertung nimmt immer mehr zu.

Versagensangst produziert Misserfolge, Misserfolge produzieren Versagensangst.

Bei manchen Menschen steigert sich diese Angst bis hin zu einer Art »Sorgenspirale«. Sie verstricken sich so in einem Netz aus Ängsten und Befürchtungen, dass es ihnen fast unmöglich wird zu handeln. Denken und Verhalten werden fast ausnahmslos von negativen Überzeugungen bestimmt, die - als »realistische Überzeugungen« getarnt - ausschließlich von Ängsten dominiert sind. Typisch ist die Äußerung einer jungen Angestellten, die in einer fremden Stadt einen neuen Job antreten sollte:

»Ich werde keine passende Wohnung finden, und wenn ich eine finde, wird sie zu teuer sein. Ich werde meine Freunde verlieren, und wenn ich sie nicht verliere, werde ich in der anderen Stadt niemanden kennenlernen, weil ich noch viel zu sehr an meinen alten Freunden hänge. Die Kolleginnen in der neuen Firma sind bestimmt schrecklich und werden mich nie akzeptieren. Der Chef hat sich schon am Telefon so autoritär angehört, der ist sicher wahnsinnig gemein. Ich werde mich dort nie einleben und sehr, sehr unglücklich sein.«

Dies ist der typische Verlauf des besorgten Denkens, ein Selbstgespräch, das von einer Sorge zur nächsten springt und innerhalb von wenigen Sekunden in der Betrachtung einer lebenslänglichen Katastrophe endet: »Ich werde sehr, sehr unglücklich sein.« Chronisch Besorgte können nicht mehr aufhören, sich Sorgen zu machen, und leiden deshalb oft an Schlaflosigkeit.

Das Problem bei dieser Form von Besorgtheit ist, dass keine Lösungen für potentielle Schwierigkeiten gefunden werden. Die Besorgten grübeln meist über die Gefahr als solche nach und bleiben in den sich endlos wiederholenden Gedankengängen stecken. Meist machen sie sich Sorgen über alle möglichen Dinge, bei denen die Wahrscheinlichkeit, dass sie eintreten, aber eher gegen Null tendiert. Sie gehen von Gefahren aus, von denen andere nie etwas bemerken.

Bei manchen chronisch Besorgten wird diese Form von Besorgtheit zu so etwas wie einer mentalen Sucht: Sie können nicht mehr aufhören, sich Sorgen zu machen.


Was wir hier beschrieben haben, ist zwar eine extreme Ausprägung von Besorgnis, aber kennen Sie - wenigstens ansatzweise - nicht auch diesen Sorgenmechanismus?

Denken Sie nur an die vielen Nächte, in denen Sie es nicht schaffen, Ihr Gehirn abzustellen, in denen sich immer wieder die gleichen Gedanken im Kreise drehen.

Sicherlich gehören viele Sorgen ganz selbstverständlich zu unserem Leben. Ein gewisses Maß an Besorgtheit ist ein ganz natürliches Verhalten, das es uns mitunter ermöglicht, Probleme in den Griff zu bekommen. Doch sind wirklich alle unsere Sorgen, die uns in solchen Momenten durch den Kopf gehen, berechtigt? Wie oft ängstigt man sich plötzlich, dass ein geliebter Mensch bei einem Flugzeugabsturz stirbt oder dass unsere Kinder bei einem Wohnungsbrand ums Leben kommen - Sorgen um Ereignisse, deren Eintreten sehr unwahrscheinlich ist.

Chronische Besorgtheit verhindert kreative Lösungen.

Chronische Besorgtheit ist gefährlich, weil sie uns in unserer Handlungsweise lähmt, indem sie uns zwingt, immer wieder die gleichen Gedanken durchzuspielen. Kreative Durchbrüche, die auf eine wirkliche Lösung des Problems hinzielen, sind so nicht möglich.

Wir müssen also lernen, unsere Sorgen in den Griff zu bekommen, wenn wir an unserem Erfolg arbeiten wollen. Chronische Sorgen hindern uns daran mindestens ebenso wie Hilflosigkeit oder Versagensängste.

Wenn Sie bereit sind, Ihre Selbstwahrnehmung zu erhöhen und Ihr Verhalten zu ändern, lassen sich solche Sorgen und Ängste überwinden.


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