Bitte verändern Sie sich jetzt! - Anhang - Syntaktische Kontexte natürlicher Präsuppositionen
Transkripte meisterhafter NLP-Sitzungen.
Unsere Absicht in der Darstellung des in dem Appendix enthaltenen Materials ist es, die Reichweite und Komplexität eines Phänomens der natürlichen Sprache anzudeuten, der Präsuppositionen. Eine Aufzählung der häufigeren syntaktischen Umgebungen, in denen Präsuppositionen auftreten, bietet darüber hinaus den Lernenden eine Gelegenheit zum Üben, die ihre Intuitionen im Erkennen von Präsuppositionen schärfen wollen. Die Liste der syntaktischen Umgebungen ist nicht erschöpfend, und wir wollen nicht den Versuch unternehmen, die Theorien darzustellen, die von verschiedenen Linguisten, Semantikern oder Philosophen vorgeschlagenen worden sind, um Präsuppositionen zu erklären. Wir verfolgen ein eher praktisches Ziel. Präsuppositionen sind gegenwärtig ein wichtiger Forschungsschwerpunkt für eine Reihe von Linguisten, vor allem solchen, die sich als generative Semantiker verstehen. Bei der Zusammenstellung dieser Liste syntaktischer Umgebungen haben wir beträchtliche Anleihen an die Arbeit von Lauri Kartunnen gemacht („Remarks on Presuppositions" , gehalten auf der Texas Conference on Performances, Conversational Implicature and Presuppositions, März 1973, Mimeograph). I. Einfache PräsuppositionenHierbei handelt es sich um syntaktische Umgebungen, in denen die Existenz einer bestirnten Einheit notwendig ist, damit der Satz sinnvoll ist (entweder wahr oder unwahr). (a) Eigennamen: (George Smith verließ die Party früh.) (b) Pronomen: ihm, ihr, ihnen, usw. (Ich gab ihm das Buch.) (c) Beschreibungen: komplexe Substantivargumente
(Ich mochte die Frau mit den silbernen Ohrringen.) (d) Gattungsbegriffe: Substantivargumente, die eine ganze Klasse (e) Einige Quantoren: alle, jeder, einige, manche, viele, wenige, keine
(Wenn ein einziger Drache aufkreuzt, gehe ich.) II. Komplexe PräsuppositionenFälle, in denen mehr als nur die bloße Existenz eines Elements vorausgesetzt wird. (a) Relativsätze: Komplexe Substantivargumente, mit einem Substantiv, dem ein mit
der, die oder das beginnender Satz folgt: (Mehrere der Frauen, die mit dir gesprochen hatten, verließen das Geschäft.)
(b) Zeitliche Nebensätze: Nebensätze, die durch Wörter, wie
bevor, nach, während, als, seit usw. gekennzeichnet sind: (Falls die Richterin zu Hause war, als ich bei ihr vorbeigeschaut habe, hat sie nicht mit mir sprechen wollen.) (c) „Klüfte-Sätze: Sätze, die mit Es <war/ist> Substantivargument beginnen: (Es war der zusätzliche Druck, der das Fenster zertrümmert hat.) (d) Pseudo-„Kluft"-Sätze: Sätze mit der Form Was <Satz> ist <Satz>: (Was Sharon sich erhofft, ist von allen gemocht zu werden.) (e) Betonte Sätze: stimmliche Betonung (Wenn Margaret mit DER POLIZEI geredet hat, sind wir erledigt.) (f) Komplexe Adjektive: neu, alt, frühere, aktuelle, vorherige usw. (Wenn Fredo seinen neuen Ring trägt, werde ich sprachlos sein.) (g) Ordinalzahlen: erste, zweite, dritte, vierte, andere usw. (Wenn du ein drittes Schlüsselwort in diesem Brief finden kannst, mache ich dir einen Moskitostrudel.) (h) Komparative: -er, mehr, weniger (Wenn die Reiter, die du kennst,
besser sind als die, die Sue kennt, dann nenne sie mir.) (i) Komparatives so:... so x wie... (Wenn Ihre Tochter so witzig ist wie Ihr Mann, werden wir viel Spaß haben.)
(j) Adjektive und Adverbien, die Wiederholung ausdrücken: auch, ebenfalls, beide, wieder, zurück
usw. (Wenn sie mir das noch mal sagt, gebe ich ihr einen Kuss.) (k) Verben, die Wiederholung ausdrücken: Verben und Adverbien, die mit „wieder-" beginnen, z.B.
wiederholt, wiederkehren, wiederherstellen, wiedergeben, wiederbesetzen, usw. (l) Qualiftkatoren: z.B. nur, sogar, außer, bloß, usw. (Nur Amy sah die Bankräuber.)
(m) Verben, die eine örtliche Veränderung beschreiben: kommen, gehen, verlassen, ankommen, abfahren, betreten usw. (Wenn Sam sein Haus
verlassen hat, ist er verloren.) (n) Verben und Adverbien, die eine zeitliche Veränderung beschreiben: beginnen, aufhören, enden, anfangen, fortführen, fortsetzen, bereits, bisher, noch, mehr usw. (Ich wette, dass Harry
weiterhin lächeln wird.)
(o) Verben, die eine Zustandsveränderung beschreiben: verändern, transformieren, umwandeln, werden
usw. (Ich wäre überrascht, falls Mae zu einem Hippy wird)
(p) Faktive Verben und Adjektive: merkwürdig, bewusst, wissen, erkennen, bedauern usw. (Es ist
merkwürdig, dass sie Maxine um Mitternacht angerufen hat.)
(q) Kommentierende Adjektive und Adverbien: glücklich, unschuldigerweise, notwendigerweise usw. (Irre, dass du die Gefühle deines Hundes verstehst.) (r) Konditionalsätze, die das Nichteintreten der Aussage implizieren: Verben in Konjunktivform. (Wenn du auf deinen Vater und mich gehört hättest, wärest du nicht in der wunderbaren Lage, in der du jetzt bist.) (s) Durch „sollte" ausgedrückte unwahrscheinliche Ereignisse: (Wenn du beschließen solltest, dass du mit mir reden willst, findest du mich auf dem städtischen Schrottplatz.) (t) Selektionsbeschränkungen: (Ich wäre enttäuscht, wenn Sie schwanger würden.) (u) Fragen: (Wer hat die Bänder gegessen?) (v) Negativfragen: (Wolltest du nicht mit mir reden?) (w) Rhetorische Fragen: (Wen kümmert es, ob du kommst oder nicht?") (x) Scheinbare Verneinung: (Ich frage mich, ob du nicht etwas unfair bist.) |