Follow-up
Bill
Es ist jetzt ungefähr acht Monate her, dass Dr. Bandler mit Susan
an einem Problem gearbeitet hat, das sie als Verlustangst beschrieben hat. Susan, wir freuen uns, dass Sie nach so langer Zeit wieder hier zu uns gekommen sind und uns die Gelegenheit geben, herauszufinden, was Sie von damals noch erinnern und welche Erfahrungen Sie seitdem gemacht haben. Wir möchten Ihnen eine Reihe von Fragen stellen, weil es eine ganz außerordentliche Gelegenheit ist, den Zuschauern diese Art von Follow-up bieten zu können.
Michael
Was ich Sie zuerst fragen möchte, Susan, wenn Sie sich an Ihr Gespräch mit Dr. Bandler erinnern, was meinen Sie, war das Hilfreichste, Wichtigste, was er getan hat?
Susan
Ich versuche gerade mich zu erinnern. Es fällt mir schwer, etwas Besonderes hervorzuheben, aber ich glaube, das, woran ich mich erinnere ist, wie ich das schlechte Bild „aus-geweißt" und die Vorstellung von mir selbst, wie ich sein wollte, aufgeblasen habe. Es fällt mir jetzt sehr viel leichter, mich so zu visualisieren, wie ich gern sein möchte. Das ist wirklich alles, an das ich mich aus der Sitzung erinnern kann.
Michael
In welcher Hinsicht sind Sie jetzt anders? Nehmen wir an, Sie kommen in die Situation, dass sich jemand zwanzig Minuten zu einer Verabredung zum Mittagessen oder zu einem Treffen verspätet. Was ist nun anders?
Susan
Es ist wirklich gut. Ich gerate nicht in Panik, wenn sich jemand verspätet. Ich kann mir die Situation ansehen, mich selbst visualisieren, wie ich sein möchte und ich gerate nicht in Panik. Mir fallen eine Menge guter Gründe ein, warum sie sich verspätet haben könnte, und ich bin in der Lage, vernünftig mit solch einer Situation umzugehen.
Bill
Wie lange hat es gedauert, bis es soweit war?
Susan
Das ist wirklich interessant. Ich weiß noch, dass ich mich wirklich gut gefühlt habe, als ich das Studio verließ, aber ich war noch immer etwas skeptisch in Bezug auf die Veränderung, weil mir meine Angstzustände so zugesetzt hatten und so schmerzhaft waren. Ich ging an diesem Abend nach Hause und die gleiche Situation ereignete sich. Ich erwartete Besuch, und er verspätete sich um einige Stunden. Und ich habe mich überhaupt nicht aufgeregt. Ich konnte mich sogar hinlegen und ein kleines Nickerchen machen. Es hat mir überhaupt nichts ausgemacht. Ich konnte es gar nicht fassen.
Michael
Wie Bill
eingangs erwähnt hat, sind jetzt acht Monate seit Ihrer Sitzung mit Richard
vergangen. Wie ist es jetzt?· Haben Sie immer noch den Eindruck, dass Sie sich nicht mehr so aufregen wie früher?
Susan
Ich rege mich bei weitem nicht mehr so auf. Manchmal, wenn ich einen wirklichen Verlust erlebe. Aber es ist eher eine angemessene Reaktion. Meine beste Freundin ist zum Beispiel im November nach Texas gezogen. Ich habe geweint, als sie ging, aber ich bin nicht in Panik geraten. Es war also mehr eine angemessene Reaktion auf einen wirklichen Verlust.
Michael
Ich möchte Sie für das Video noch etwas fragen. Habe ich Sie richtig verstanden, dass sich mindestens zwei Dinge verändert haben. Zum einen ist in Situationen, wenn Sie jemanden erwarten, mit jemandem verabredet sind und er sich um mehrere Stunden verspätet, Ihr inneres Bild von sich selbst jetzt anders. Und das gleiche gilt für Ihr inneres Bild von der Situation.
Susan
Ja.
Michael
So dass Sie keine Panik erleben.
Susan
Richtig.
Michael
Und diese Veränderung ist jetzt seit über acht Monaten stabil geblieben?
Susan
Richtig.
Michael
Was für ein Gefühl haben Sie dabei?
Susan
Sie können sich gar nicht vorstellen, was für eine Erleichterung das ist.
Michael
Schön, das zu hören. Ich freue mich das zu hören.
Bill
Eine Sache, die mich verblüfft, wenn wir uns diese zwanzig Minuten ansehen, in denen Dr. Bandler mit Ihnen gearbeitet hat, ist, dass viele Menschen sehr gerne diese Art von Arbeit machen würden. Doch wir möchten hierzu bemerken, dass das, was Dr. Bandler macht, zwar gelernt werden kann, doch sollte das unter Anleitung eines Trainers des Neurolinguistischen Programmierens erfolgen, der zu dieser Art von Ausbildung berechtigt ist. Wir möchten Sie noch einmal dazu ermutigen, das Manual für weitere Informationen über NLP-Ausbildungen zu Rate zu ziehen. Michael, möchtest du noch etwas sagen?
Michael
Ich möchte als letztes noch anmerken, dass... wenn man Richard
zusieht, das was er tut, sehr leicht aussieht. In Wirklichkeit handelt es sich dabei um einen sehr komplexen Prozess, und ich denke es ist wichtig, dass die Zuschauer Vergnügen an den Bändern haben, sie als Lernmittel einsetzen, aber auf jeden Fall geraume Zeit mit einem Trainer des Neurolinguistischen Programmierens verbringen, bevor sie anfangen, mit sich selbst oder anderen zu experimentieren.
Bill
Vielen Dank, Susan, dass Sie bei uns waren.
Susan
Ich danke Ihnen.
Abschlussbemerkung
Für den Leser, der kein NLP-Anwender, sondern interessierter Beobachter ist, genügt es zu bemerken, dass die Manipulation internaler Zustände, wie z.B. der Größe von Bildern, der Position von Bildern und inneren Stimmen eine Fülle von Möglichkeiten bietet, sein Gehirn kontrollieren zu lernen. Wenn Sie ein weiterreichendes Verständnis dieser Prozesse anstreben, empfehle ich mein Buch „Veränderung des subjektiven Erlebens" (Junfermann, Paderborn, 3. Aufl. 1990).
Der gut ausgebildete NLP-Anwender wird bemerken, dass die Sitzung mit Susan
zwar sehr kurz, doch auch sehr nachhaltig und wirksam war. Die Bedeutung der Entfernung als kritischem Parameter wird auf zwei verschiedene Weisen demonstriert. Zunächst durch den Gebrauch der Swish-Technik mit dem Parameter Größe, was nicht ausreichte, um zu einer Veränderung zu führen, die Susan
aufrechterhalten konnte. Dann in der Wiederholung des Prozesses, unter Hinzunahme des Parameters Entfernung, diesmal mit bleibender Wirkung.
Für den NLP-Schüler ist es wichtig, zu berücksichtigen, dass immer zwei analoge und eine digitale Submodalität nötig sind, um dauerhafte Veränderung mit der Swish-Technik zu erreichen.